Verhaltensregeln und Tipps

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Da Wild Campen eine sehr besondere Art des Campings ist, wird es von vielen Menschen auf der Erde nicht unterstützt. In Vielen Ländern und an vielen Orten ist das Wildcampen leider sogar verboten.

Aufjedenfall ist das Wildcamping sehr naturverbunden und unterliegt daher gewissen Verhaltensregeln, an die sich jeder halten sollte.

Wie genau diese Verhaltensregeln aussehen wird gerade im Forum diskutiert und ausgearbeitet.

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Verhaltensgrundsätze

Wir sind Gäste der Natur und verhalten uns dementsprechend.
Wir nutzen unsere Vernunft und den klaren Menschenverstand.

  1. Wir waren niemals da:
    Die Plätze auf denen wir campen werden so verlassen wie wir sie vorgefunden haben. Wir hinterlassen keinen Müll oder fügen der Natur bleibende Schäden zu.
  2. Wir gefährden die Natur nicht:
    Durch unkontrollierte Lagerfeuer oder sonstige Gefahrenquellen.
  3. Wir stören die Natur nicht:
    Durch laute Musik oder Gegröle. Wir dringen nicht in besonders geschütze Gebiete ein.

Allgemeine Tipps zum Wild Campen

  1. Kein Feuer machen:
    Natürlich ist ein Lagerfeuerchen in der Wildnis immer etwas Tolles. Man sollte aber bedenken, dass es den Boden evtl. nachhaltig beschädigt und Waldbrände auslösen kann. Brandgefahr ist eine ernste Sache und wird auch von den Gesetzeshütern rigaros bekämpft. Soll heissen, dass bei einer Gefährdung höhere Strafen drohen.
    Offenes Feuer ist im Abstand von 100Metern zum Waldrand verboten. Also selbstverständlich auch im Wald. Als offenes Feuer gelten neben Lagerfeuern auch Campinggaskocher und Vergleichbares. Für Offenes Licht (Kerzen, Fackeln usw.) gilt dasselbe.
    Wer trotzdem auf ein Feuerchen nicht verzichten möchte sollte ausgewiesene Feuerstellen nutzen oder vernünftige Sicherheitsvorkehrungen treffen.
    Außerdem fällt man mit einem Lagerfeuer und dem entstehenden Rauch viel mehr auf.
  2. Gefahrenzonen meiden:
    Es ist zu empfehlen nicht in Gebieten zu Campen in denen es ausdrücklich verboten (zB durch Schilder) ist. Darunter fallen meist Nationalparks und Naturschutzgebiete etc. Außerdem eigenen sich touristisch stark besuchte Regionen wenig zum Wild Campen, da man dort fast nie ungestört ist und auch die Campingplatzbetreiber sehr hinterher sind die Menschen auf ihren Platz zu führen. Tabu sind weiterhin Jagdtgebiete – Jäger reagieren oftmals allergisch auf Wildcamper die ihre Beute zu vertreiben drohen.
    Ebenso landwirtschaftlich genutze Flächen (Felder, Wiesen): Diese sind meist Privatgrundstück und kein Landwirt sieht es gern wenn seine Ernte zertrampelt wird.
    Das Campen in Sichtweite von Städten und Ortschaften birgt die Gefahr, engagierte Mitmenschen auf euch aufmerksam zu machen.
  3. Nicht sesshaft werden
    Bleibt nicht zu lange an einem Ort. Zu empfehlen ist eine Nacht. Stellt das Zelt erst bei Einbruch der Dunkelheit auf und zieht im Morgengrauen weiter.
    Lasst nichts zurück!
  4. Keine Partys feiern:
    Reisen Sie nicht in einer Gruppe. Allein oder zu Zweit ist Okay. Auch an einer Kleinfamilie wird sich niemand stören. Erregen sie keine unnötige Aufmerksamkeit.

Tipps zum Verhalten gegenüber Mitmenschen

Die typischen Personengruppen auf die der Wildcamper trifft sind: Förster, Polizei, Privatgrundeigentümer und “engagierte” Mitbürger

Wer mit anderen Menschen gepflegt umgeht wird auch ordentlich behandelt. Hält man sich zumindest an die obigen Grundsätze haben die meisten Leute kein Problem mit Wildcampern.
Man sollte stets hoflich sein und versuchen Probleme zu vermeiden. In der Regel wird man (freundlich) darauf hingewiesen, dass man kein Feuer machen soll und deinen Müll mitzunehmen hat. Der Gegenüber ist auch nur ein Mensch und will einem normalerweise nichts böses.
Natürlich gibt es hin und wieder Ausnahmen. Es kann sein, dass man vom Platz verwiesen wird, also weiterziehen muss. Ist ja auch kein Beinbruch denn Platz gibt es ja genug!
Manchmal wird man etwas schroffer behandelt – doch selbst diese Situationen lassen sich durch Höflichkeit und Einsicht beruhigen.

Aktuelle Informationen zum wildcamping 2017:

Vorgehen beim wildcamping: Die Platzwahl

Der erste Schritt ist die Suche nach einem passenden Platz um dein Zelt aufzuschlagen, deine Isomatte auszurollen oder einfach um dich mit deinem Schlafsack zur Ruhe zu legen. Hilfreich bei der Suche nach dem geeigneten Plätzchen zum wildcamping sind neben dieser Webseite die eigenen Erfahrungen von Menschen, die dort schonmal waren. Hier kannst du Erfahrungsberichte lesen oder selbst einsenden. Auf facebook findest du weitere Informationen zum Thema wildcamping. Daneben helfen Online-Tools wie Google Maps dabei, sich einen Überblick über die Umgebung zu verschaffen. Man kann leicht die Entfernung zur nächsten Wohnsiedlung oder Straße herausfinden. Auf dieser Webseite findest du darüber hinaus eine Zusammenstellung von Orten und Regelungen an denen wildcamping möglich ist. Auch zur spontanen Platzwahl werden hier hilfreiche Tipps geboten.

Wann ist wildcamping zu empfehen?

Nach dem Ort kommt bekanntlich die Zeit. Gerade beim draußen schlafen spielt die Jahreszeit eine große Rolle. Einigen mag es nichts ausmachen, sich nachts bei Minusgraden im Zelt aneinander zu kuscheln. Wenn du jedoch wärmere Temperaturen bevorzugst, solltest du dich zuvor über dein Zielgebiet informieren. Dabei helfen Klimadiagramme, die zum wildcamping genutzt werden können:

Wetter beim wildcamping
Beim wildcamping bevorzuge ich warme Temperaturen

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig: Suche deinen Platz, solange es noch hell ist. Bei Dunkelheit ist es viel schwerer und man erkennt oft nicht, was einen umgibt. Ein vermeintliches Waldstück kann Jagdgebiet eines lokalen Jägers sein, eine Wiese der Acker des Landwirtes. Am besten sucht man sich bei Tageslicht oder Dämmerung ein schönes Platzchen, wo man ungezwungen die Zeit verbringt. Erst wenn die Dunkelheit hereinbricht wird das Zelt oder die Schlafgelegenheit aufgebaut. So vermeidet man die unwillkommene und frühzeitige Entdeckung. Wer im Morgengrauen sein Lager wieder abbaut wird kaum entdeckt. Wer bis Nachmittags vor sich hin schläft, riskiert zwar eine Entdeckung. Dann ist es aber eigentlich egal, denn man kann ja weiterziehen.

Was tun, wenn man beim wildcamping „erwischt“ wird?

Zunächst einmal sollte man sich nicht allzu lange am selben Ort aufhalten. Dies erhöht die Gefahr, mit unliebsamen Mitmenschen konfrontiert zu werden. Tritt dieser Fall aber ein, so kommt man in der Regel ohne Probleme aus „der Sache“ heraus. Die Menschen, auf die man in so einer Situation trifft, werden meistens selbst Wanderer, Wildcamper oder einfach naturverbundene Menschen sein. Solange man gewisse Verhaltensregeln beim wildcamping beachtet, sollte sich niemand an deiner Anwesenheit stören. Probleme wird normalerweise nur der bekommen, der die Umwelt mit Müll verschmutzt oder unverhältnismäßig laut Musik abspielt.

Falls dir jemand aber ernsthafte Probleme bereiten möchte, ist es hilfreich sich mit der Rechtslage beim wildcamping in Deutschland auszukennen. Du solltest also zunächst abklären, wen du vor dir hast: Berechtigt deine Personalien aufzunehmen sind nur Polizisten (und Staatsanwälte, aber die trifft man nur selten), Forstbeamte, und ausgewiesene Parkhüter oder -Ranger. Diese müssen sich dir gegenüber auf Nachfrage auch ausweisen. Allen anderen bleibt es unbenommen die Polizei hinzuzuziehen. Mehr Rechte haben diese aber nicht.

Wildcamping Ausrüstung

Deine Ausrüstung soll so gewählt sein, dass sie nicht zu schwer ist. Du trägst diese normalerweise selber mit dir herum und zu viel behindert dich nur. Zu viel Gepäck ist ein Fehler, den viele Reisende, Wanderer und Urlauber immer wieder machen. Trotzdem solltest du an einige wichtige Gegenstände denken:

  • Zelt (nach bedarf)
  • Isomatte und Schlafsack
  • Feuerzeug

13 Antworten auf „Verhaltensregeln und Tipps“

  1. Dankesehr für die Tipps! Ich möchte diesen Sommer einfach nur mit dem Radl raus aus der Stadt und nicht schon wieder am späten Nachmittag an die Heimfahrt denken. Da möchte ich mich einfach mit dem kleinen Einmannzelt irgendwo ins Unterholz legen. Das wird schon niemanden stören.

    1. Damit meine ich Menschen, deren einzige Form der Genugtuung im Leben darin besteht, andere auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. Solche Menschen hast du sicher auch schon getroffen. Sie klammern sich an Regeln und Vorschriften ohne über deren Sinn oder Unsinn nachzudenken, steigern sich gerne in Unerhebliches hinein und denken ihr jämmerliches Leben hätte einen Sinn wenn sie sich in Dinge einmischen die sie überhaupt nicht betrifft. Für den Umgang mit solchen Mitbürgern empfehle ich: Ruhe bewahren, recht geben und dann ignorieren. Sehr wichtig ist es sich niemals auf Diskussionen einzulassen. Im beschränkten Hirn des engagierten Mitbürgers kann dies nicht zu einem Umdenken führen, da dieses gegen eigene Überlegungen resistent ist. Sollte der engagierte Mitbürger sich damit allerdings nicht zufrieden geben so sollte man das Feld (im wörtlichen Sinne) wohl räumen. Denn selbstverständlich ist der engagierte Mitbürger grundsätzlich im Recht.

      1. Auch das sind genauso Menschen. Es gefällt mir nicht, wie viele negative Wertungen die an sich eindringliche Beschreibung enthält.
        Auch ich finde „engagierte Mitbürger“ sehr anstrengend.
        Aber sie sind eben auch Menschen, die nach dem Guten, Rechten, Wahren streben – sie sind nicht böswillig so, wie sie sind, und auch nicht, um uns extra zu ärgern. Sie fühlen sich eben tatsächlich gestört und ärgern sich – das ist ja das Problem!

        1. Was ist wenn zwei Wohnwagen mit Vorzelt und Partyzelt ein Jahr steht, jetzt seit 1 Woche mit 2 kleinen Kindern und den Eltern auf der eigenen Privatwiese bewohnt wird? Kein Wasseranschluss und -Abfluss da sind, kein Strom! Eine Baugenehmigung wurde von der Stadt abgelehnt. So eine Biotoilette muss doch auch vernünftig entleert werden.
          Wir wohnen gleich daneben, haben einen Brunnen und der Badesee ist 10 m entfernt.

  2. und bitte bitte hört auf jeden busch voll zu scheißen.

    ein kleines loch buddeln und wieder verschließen ist nun wirklich nicht zuviel verlangt.

    echt das nervt!!! und führt über kurz oder lang zu einem generellem camp verbot

  3. @Busch: In wieweit dürfen diese, sich im Recht befindende, „engagierte Mitbürger“ denn ihr bestreben nach „guten, Rechten, Wahren“ durchsetzen (was auch wieder etwas ist, dass sich nach Individuellen Ethik und Moralvorstellungen richtet, die auf gemachten Erfahrungen basieren), bis sie die Freiheit eines jeden Menschen soweit einschränken, dass sie widerum mehr Leid verursachen als vermeintlich Gutes zu tun? Jeder Mensch hat das Recht in Ruhe gelassen zu werden, wenn er dabei keinem anderen Unrecht tut und die Würde eines Menschen noch immer unantastbar, zumindest sollte sie das sein. Was ich damit sagen will: Kann doch jedem echt latte sein, wenn mal einer in den Wald scheißt (sofern er ein Loch buddelt!). Peace.

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