Immer wieder hört man schaurige Geschichten darüber, was einem alles beim (Wild) Campen passieren kann.
Die Ängste gehen über mögliche Jagdunfälle beim Zelten im Wald bishin zu gefährlichen Überfällen durch böse Räuber.
Viele Menschen haben genau aus diesem Grund, der Gefahr, Angst davor wild zu campen. Oder gar überhaupt zu campen!
Doch was ist tatsächlich dran, an all diesen Stories?
Unbestritten ist wohl, dass wildes campen zu Unfällen oder anderen unvorhergesehen Ereignissen führen kann.
Angriffe von Bären und Wildtieren
So wie im Juni 2007, als ein 11-jähriger Junge von einem Bären aus seinem Zelt gerissen und getötet wurde.
Das ganze geschah im American Fork Canyon im US Bundesstaat Utah. Der American Fork Canyon ist vor allem bei Wanderern und Radfahrern beliebt und bietet mehrere bewachte Campingplätze.
Doch das Übernachten in freier Natur, abseits der normalen Campingplätze hat natürlich einen ganz besonderen Reiz. So kam es in dem von Bären und anderen Wildtieren bevölkerten Naturpark zum tragischen Tod des Jungen.
Der Schwarzbär wurde vermutlich durch herumliegende Essensreste und Taschen angelockt. Er schlitzte das Zelt des Jungen auf und riss ihn hinaus in die Nacht.
Quelle: CBS News
Was man sich hier trotz der Tragik und Grausamkeit dieses Ereignisses vor Augen halten muss, ist das erst das Fehlverhalten der Camper überhaupt zu dem Unfall geführt hat. In Gebieten, in denen wilde Bären leben sind besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen über die man beim Betreten des Nationalparks informiert wird.
Übrigens: Die Familie des Jungen will nun die Forstaufsicht des Parkes auf 2 Millionen Dollar Schadensersatz verklagen. Über den Ausgang des Verfahrens wird hier bald berichtet.
Außerdem sind Angriffe durch Bären und andere Wildtiere äußerst selten. Meistens handelt es sich dabei um Bärenmütter die ihre Jungen verteidigen. Andere Tiere, wie Wölfe und Schlangen meiden in der Regel den Menschen. Dennoch sollte man sich vorher gut über das Gebiet und die dort lebenden Tiere kundig machen.
Abhängig vom Camping-Ziel kann die Gefahr von Wildangriffen natürlich deutlich höher sein.
Bei der Wahl des Zeltplatzes sollte man daher darauf achten, ob Spuren von Wild zu sehen sind. Dazu gehören neben Fußabdrücken natürlich auch andere Ausscheidungen der Tiere.
Der Jäger
Kann es passieren, dass ich beim wild campen im Wald von einem Jäger erschossen werde?
Ja! – Oder ein Meteorit könnte auf deinen Kopf fallen.
Fälle, in denen Jäger auf Menschen schiessen sind selten. Einer Statistik zufolge gab es in Deutschland 2010 ca. 17 Tote bei Jagdtunfällen bzw Unfällen mit Schusswaffen. Im Jahr 2011 ist die Anzahl nochmals auf 11 Tote gesunken.
In den meisten Ländern (so auch in Deutschland) müssen Jäger erst ihre Tauglichkeit zum Jagen und Führen von Waffen unter Beweis stellen. Ein Jäger sollte daher wissen was er tut. Er wird nicht ungehalten in seinem Revier herumschiessen.
Auch werden die Tiere, die ja eigentlich das Ziel des Jägers sein sollten, deine Lagerstätte meiden. So ist auch ein „Zufallstreffer“ eher unwahrscheinlich.
Trotzdem kann man ein paar Vorkehrungen Treffen: Meidet die Nähere Umgebung von Hochsitzen und verkleidet euch nicht als Reh.
Gebiete, die durch Schilder („Jagd“, „Treibjagd“) gekennzeichnet sind sollte man von vorneherein meiden.
Fazit: Es ist wahrscheinlicher von einem Umfallenden Baum erschlagen zu werden als von einem Jäger erschossen zu werden.
Einen skurrilen Fall über herumfliegende Kugeln kann man hier nachlesen: Klick
Hier hat ein Bundeswehrsoldat wohl einfach in die Luft geschossen. Das Projektil stürzte dann in einem frei zugänglichen Waldstück vom Himmel und verletzte ein Kind. Glücklicherweise ist nichts Schlimmeres passiert. Es wird klar: Alles Mögliche kann passieren. Das etwas passiert ist dann aber doch unwahrscheinlich.
Beim Wild Zelten im Wald muss man also keine Angst vor Jagdunfällen haben.
Zur Gefahr durch andere Menschen (Räuber, Überfälle auf Camper) bitte diesen Artikel lesen: Sicherheit beim Wild Campen
Werde eh selten entdeckt und angesprochen, wenn ich wild campe und mache es sowieso – nach Möglichkeit – legal, z.B. in Schleswig-Holstein.
Allenfalls aufmerksam war ein Jäger, der mich an der Alster bei Wulksfelde darauf hinwies, daß dort in der Nähe bereits welche ansitzen und in den nächsten Stunden auf Wildschweine „gehen“ werden. Und ich sollte mir doch einen anderen Platz suchen, denn exakt durch diese Furt würden die Schwarzkittel laufen und dann würden hier ein paar Kugeln herumfliegen.
Habe dann einen noch viel, viel besseren Platz in der Nähe gefunden. Und in der Tat: in der Nacht und am nächsten Morgen wurde recht viel „geballert“.
Meine Erfahrung (sorry für mein schlechte Deutsch, mein mutter Sprache ist spanisch):
1) Ich schlaffe gerne in freie Himmel, also biwakieren, aber in Sommer geht nicht mehr: die Zecken mögen mein Blut (ich hatte schon 2 Mal Borreliose gehabt!). Jetz muss immer ein leichte Zelt haben (wie die günstig Ferrino lightent).
2) Ich habe ofter wild Schweine neben mein Zelt gehört, und sie machen mir immer etwas angst!
3) In patagonien ein mal normal Schweine haben mein zelt kaputt gemacht und meine essen geklaut!
4) In Norwegen musste wir schnell von mein Zelt raus und gehen: 5 oder 6 Stier wollten und angreifen. Zum Glück könnten wir meine teurere Zelt und unsere Leben retten. Ich hatte große angst gehabt!!!
5) Im Winter kann man aufs Schnee die Spuren von Tiere sehen, das hilft ein gute platz zu biwakieren oder zu zelten finden.
wildcampen ist fantastisch, aber man soll die richtige platz suchen
grüße
A.
Schon mal versucht über Nacht die Lebensmittel mit einem Seil an einem hohen Ast in drei Meter Höhe auf zu hängen und statt auf dem Boden in einer Hängematte zu biwakieren?