Wild Campen in Dänemark

Rechtslage

Wildcampen ist in Dänemark generell verboten.

Auf Privatgrundstück ist wild campen mit Zustimmung des Besitzers erlaubt.
Privatstrände darf man überqueren, nicht aber darauf ohne Erlaubnis verweilen.

Verstöße gegen das Verbot werden streng geahndet. Es drohen Bußgelder von 5 – 500€

Besonderheit der Naturlagerplätze: siehe unten

Grauzone „Aufhalten“:
Ausserhalb der Vogelbrutzeiten (März-August) ist das Aufhalten an der Küste und in Naturschutzgebieten Tag und Nacht gestattet.
Der Übergang zwischen „Aufhalten“ und Campen ist fliessend und am besten vergleichbar mit dem Biwakieren.

Die Praxis

Vor allem in Strandnähe und touristischen Ballungszentren wird das Verbot strikt durchgesetzt und durch Bußgelder bestraft.
Die Kontrollen sind in der Sommersaison am stärksten. In Gebieten wie z.B. Klitmøller gibt es sogar extra eingerichtete Patroullien die dem Wildcamper das Leben schwer machen.

Einige Dünengebiete sind zudem Artschutzgebiete oder Naturschutzgebiete. Wildcampen innerhalb solcher Areale hat höhere Bußgelder zur Folge.
Zwischen März und August sind Volgebrutzeiten. Die Natur bedarf während dieser Zeitspanne besonderen Schutz.

Besonderheit der Naturlagerplätze

In Dänemark gibt es in 40 Wäldern übers ganze Land verteilt sogenannte Naturlagerplätze. Dies sind ausgewiesene Plätze auf denen man sein Zelt kostenlos oder mittlerweile zum Teil gegen eine sehr geringe Gebühr (ca. 1,50€) aufstellen darf. Voraussetzung ist die Befolgung einiger Regeln die vom Dänischen Generaldirektorat für Forst und Natur aufgestellt wurden:

  • Aufenthalt nicht länger als eine Nacht
  • Nicht mehr als 2 Zelte oder 6 Personen
  • Nicht in Sichtweite von Gebäuden, Strassen oder anderen Zeltplätzen
  • Kein offenes Feuer
  • Motorisierte Fahrzeuge auf Waldwegen sind verboten
  • Kein Müll oder Schäden hinterlassen

Hier eine Liste der Naturlagerplätze in Dänemark

3 Antworten auf „Wild Campen in Dänemark“

  1. Wir waren im Sommer 2014 mit dem Rad in Dänemark unterwegs. Sind dabei entlang der Ostseeküste von Flensburg nach Kopenhagen gefahren (knapp 600km) und haben unterwegs entweder auf den Naturlagerplätzen geschlafen oder z.T. auch wild irgendwo gecampt. Sogar auch am Strand. Unsere Erfahrung: Die Naturlagerplätze sind manchmal schwer zu finden… aber es funktioniert. Detaillierte Ausdrucke bzw. Wegbeschreibung ausm www helfen hier – groß ausgeschildert sind diese Plätze nur sehr selten – manchmal gibt es in den Dörfern oder Städten auch Umgebungskarten… hier sind auch manchmal Plätze/Shelter eingezeichnet. Meistens sind diese auch nicht vermüllt und oft gibt es auch Zugang zu Toiletten und Waschbecken. Auf einigen dieser Plätze gab es auch legale Feuerplätze, an denen z.T. ein fester Grill montiert war. Oft gab es auch sog. Shelter… das sind überdachte offene Holz“häuschen“ in denen man Isomatte und Schlafsack ausrollen kann. Die sind auch ganz gut als Schutzhütte, wenns mal regnet und man nicht im Zelt hocken will.

    Auch die Erfahrung mit dem wildcampen war gut. Es gibt viele Möglichkeiten und schöne Plätze, die nicht per Auto, aber gut per Rad zu erreichen sind. Kontrolliert wurden wir nie… und wir haben auch manchmal direkt in Strandnähe gecampt. Wir haben uns z.T. eher gefragt, wo eigtl. alle Dänen hin sind…..unterwegs haben wir nur seeeehr wenig Leute gesehen – vermutlich lag es auch daran dass im Hochsommer viele Dänen selber weg sind. Da fragt man sich manchmal eher, wer hier kontrollieren soll… ist ja niemand da!
    Mit dem Rad ist wildcampen also überhaupt nicht schwer. Trotzdem sollte man aufmerksam sein. Wir haben auch meistens das Zelt erst dann aufgebaut, wenn es so langsam dunkel wurde.

    Es wird umso einfacher nette ruhige Plätze sind, je weiter die nächste Stadt oder das nächste Dorf weg ist.
    Kurz vor Kopenhagen nimmt die Einwohnerdichte sichtbar zu… hier muss man sehr viel mehr aufpassen oder auf Campingplätze ausweichen. Da es kurz vor Kopenhagen so gut wie keine Naturlagerplätze mehr gibt und es uns z.T. zuviel los war, sind wir dort auf einen Campingplatz…. hierfür braucht man allerdings so einen Ausweis der jährlich erneuert werden muss/kann (Der Ausweis kostet n bisi was)

    Wenn man also nicht in der Nähe von großen Städten wie Kopenhagen oder Odense wildcampen will…. ist das gut machbar. Auch im Sommer. Zumindest per Rad.

    1. Vielen Dank für die Zusammenfassung! Plane eine ähnliche Route in DK mit dem Rad. Werde wohl das „Risiko“ Wildcamping auf mich nehmen!
      Meine Erfahrung mit Campingplätzen: Wenn man nur ein, zwei Nächte bleibt, sehen sie manchmal auch darüber hinweg daß man diesen Campingausweis nicht hat. Der kostet ansonsten im Sommer 2016 ca. 16€.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.